WHAT TO SEE IN PITIGLIANO

Wenn Sie sich Pitigliano nähern, wird Ihnen der einzigartige Anblick den Atem rauben. Das mittelalterliche Städtchen erhebt sich auf seinem Tuffsteinhügel majestätisch aus der Landschaft. Diese besondere Lage inspirierte zu einer unverwechselbare Architektur. Steile Treppen führen von den Bürgersteigen zu den schmalen, hohen Häusern hinauf, und die Terrassen sind in die Felsvorsprünge gemeißelt. Die Straßen sind eng und die Steinstufen poliert, Viccolo Sdruccciolo bedeutet so viel wie „glatte Straße“. Sogar die Kirche hat eine ungewöhnliche, etwas unregelmäßige Form, die den freien Raum zwischen den Straßen ausnutzt. Kellergewölbe schlängeln sich unter der Stadt hindurch. Legen Sie Ihre Hand an einen Spalt in den Steinmauern und spüren Sie die kühle Luft, die ideal für die Lagerung von Wein ist. Am Ende der Straßen kann man das grüne Tal bereits erahnen, auf das man eine spektakuläre Aussicht hat, wenn man die Stadtmauer erreicht. Bei einem Spaziergang durch die Stadt bekommt man einen Eindruck davon, wie das Leben früher einmal gewesen sein muss. Traditionelle Handwerksberufe werden fortgeführt: eine Frau sitzt zum Beispiel auf ihrer Veranda und arbeitet an komplizierten Klöppelarbeiten (chiacchierino). Auch Weber und Lederhandwerker gibt es. Die breiten Straßen, die in die Stadt führen, haben ein nur leichtes Gefälle, das dem Vieh hilft, die Steigung zu überwinden. Auβerdem gibt es viele Brunnen und Tröge, die gebaut wurden, um den Durst der Tiere zu stillen.  Pitigliano hat eine bedeutende Geschichte. In den Steinmauern der Stadt findet man, eingebettet zwischen mittelalterlichen und zeitgenössischen Renovierungen, noch ein äuβerst seltenes Stück etruskischer Mauer. Die Festung der Stadt entstand um 1100 und war ab 1400 Sitz der mächtigen Familie Orsini. Auf dem Marktplatz und in den Kirchen finden sich Hinweise auf die Orsini in Form von Schnitzereien des Bären, des Löwen und der Rose.  Es waren die Orsini, mit denen die enge Bindung zur jüdischen Gemeinde began. Wenn man auf die Stadt blickt, sieht man, dass die Kirche und die Synagoge gleichgewichtig stehen. Eine ganze jüdische Gemeinde blühte hier auf, mit eigenen Färbereien, rituellen Bädern und einem Matzoh-Ofen. Tatsächlich ist Pitigliano auch als „Klein-Jerusalem“ bekannt. Kommen Sie im Oktober zur Sagra nach Pitigliano, vier gesellige Tage, an denen Sie Crostini, Käse und köstlichen Wein aus der Region genießen können. Dann folgen die Wintermonate, in denen es so ruhig ist, dass die Bewohner die Straßen wie die Flure ihres Hauses behandeln. Genießen Sie einen Aperitivo auf dem Hauptplatz, lauschen Sie den Kirchenglocken und stellen Sie sich vor, wie die ortsansässigen Pitiglianos von diesen nach Hause gerufen werden.